WordPress HTTPS Einstellungen
Voraussetzungen
Zunächst benötigen Sie ein sogenanntes SSL-Zertifikat. Einfach beschrieben, ist dies eine Art Bestätigung Ihrer Identität und die Voraussetzung für die Verschlüsselung Ihrer Webseite. Hier ist das Angebot enorm groß und es lohnt der Vergleich. Wir haben uns für ein Zertifikat unseres Hosters entschieden, da die Integration dann völlig automatisch erfolgt. Da die Integration von Eigen- bzw. Fremdzertifikaten bei jedem Hoster unterschiedlich erfolgt, bitten wir Sie, sich bei Bedarf direkt an dessen Support zu wenden.
2. Datensicherung
Im Laufe der Umstellung müssen auch Einträge in der Datenbank vorgenommen werden. Demzufolge ist eine Sicherung der Datenbank unabdingbar. Hierzu gibt es einerseits gängige WordPress-Plugins die diesen Dienst hervorragend übernehmen. Oftmals bieten auch die Hoster Ihrer Webseite eine komfortable Möglchkeit, die Datenbank zu bearbeiten und zu sichern.
3. Nun zur Umstellung auf https!

Die nachfolgenden Schritte sorgen für einen (kurzen) Ausfall Ihrer Webseite. Sie sollten dies demzufolge eher in den ruhigeren Zeiten vornehmen. Ändern Sie bei WordPress unter Einstellungen / Allgemein und WordPress-Adresse (URL) und Seiten-Adresse (URL) jeweils das Protokoll von http auf https:
4.Änderung aller URLs
Eigentlich sollte Ihre Webseite nun schon wieder erreichbar sein, da WordPress weitgehend alle URLs anpasst. Je nach Server- oder Theme-Konstellation muss man manchmal etwas nachhelfen: Gehen Sie dann bitte wie folgt vor: Öffnen Sie die wp-config.php Datei und fügen Sie nachfolgenden Eintrag (falls nicht vorhanden) ein. Sollte der Eintrag bereits vorhanden sein, prüfen Sie bitte, ob das Protokoll https:// anstatt http:// aufgeführt ist:
define( 'WP_CONTENT_URL', 'https://Ihre Webseite/wp-content' );
Nun geht es an die Änderung in der Datenbank. Ab jetzt müssen Sie genau wissen, was Sie tun! Eine falsche Anwendung kann die Datenbank beschädigen und Ihre Seite könnte unter Umständen nicht mehr erreichbar sein. Hier gibt auch einige WordPress-Plugins am Markt, jedoch muss beachtet werden, dass es unterschiedliche Konstellationen geben kann und diese dann unter Umständen auch nur unzureichend funktionieren.
Eine zuverlässige Möglichkeit bietet folgendes Programm: Database Search and Replace Script in PHP. Mit dieser Umstellungsmethode haben wir bislang die besten Erfahrungen gemacht. Bitte entfernen Sie das Programm nach der Umstellung aus Sicherheitsgründen umgehend von Ihrem Server!
Weitere Möglichkeit, die manuelle Anpassung der Datenbank (Funktioniert jedoch nur, wenn von WordPress keine sogenannten serialized strings angelegt wurden): Gehen Sie in das Administrationstool für Ihre Datenbank (In unserem Fall ist dies phpMyAdmin V3.4.11). Geben Sie unter dem Reiter SQL und im Feld SQL-Befehl(e) in Datenbank dbxxx-Ihre Datenbank ausführen folgende Befehle ein:
UPDATE wp_options SET option_value = replace(option_value, 'http://www.ihreseite.de', 'https://www.ihreseite.de') WHERE option_name = 'home' OR option_name = 'siteurl'; UPDATE wp_posts SET guid = replace(guid, 'http://www.ihreseite.de','https://www.ihreseite.de'); UPDATE wp_posts SET post_content = replace(post_content, 'http://www.ihreseite.de', 'https://www.ihreseite.de'); UPDATE wp_postmeta SET meta_value = replace(meta_value,'http://www.ihreseite.de','https://www.ihreseite.de');
Bitte ersetzen Sie jeweils (www.)ihreseite.de mit Ihrer Webseiten-Adresse. Sie können alle Befehle gleichzeitig durchführen. Falls Sie einmal in der Vergangenheit das Tabellen Prefix wp geändert haben sollten, ersetzen Sie bitte jeweils wp_ mit ihrem Prexfix: z.B. neuerprefix_ Drücken Sie dann auf OK (rechts unterhalb des Feldes) und alle URL-Adressen in der Datenbank werden auf https geändert.
5. Umleitung in der htaccess-Datei festlegen
Damit alle (externen) Links sicher funktionieren, sollten Sie in der htaccess-Datei eine Weiterleitung einfügen. Diese bewirkt, dass ein ungesicherter Seitenaufruf automatisch zu einem gesicherten Seitenaufruf umgewandelt wird.
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTPS} !=on
RewriteRule ^ https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]
6. Prüfen Sie alle Seiten
Prüfen Sie nun alle Seiten Ihrer Webseite. Wenn Sie in der Adresszeile Ihres Browsers das nachfolgende Symbol angezeigt bekommen, bedeutet dies, dass irgendwo noch ‚unsichere Inhalte’ geladen werden:

Dies können Bilder sein oder auch irgendwelche Dateien, welche von Ihrem WordPress-Theme oder Plugins genutzt werden. Leider sind nicht alle Themes oder Plugins von Grund auf SSL-fähig. Oft sind hierfür auch Links zu externen, anderen Seiten verantwortlich. Prüfen Sie, ob diese Seiten auch via https erreichbar sind. Falls nicht, müssen Sie für sich abwägen, wie wichtig der Link für Sie ist.
So finden Sie heraus, wo die „Übeltäter“ (Am Beispiel Google´s Browser Chrome):
- Klicken Sie die rechte Maustaste und wählen Sie Element untersuchen
- Wählen Sie unten den Tab Console aus
- Dort finden Sie die Information, welche Datei diesen Fehler auslöst: The page at … was loaded over HTTPS but displayed insecure content from … This should also be loaded over HTTPS
- Ändern Sie den Aufruf dieser Datei auf https und der Fehler sollte behoben sein.